Vernissage der Ausstellung „Landschaften“ in Linz am Rhein
„Landschaften“ Dies ist der Titel der gemeinsamen Ausstellung von Hannes Rötter und Zoo Lan Lee-Rötter im September 2025 in Linz am Rhein.
Hannes Rötter malt seit seiner Jugend und hat in seinem künstlerischen Leben bereits viele nationale und internationale Ausstellungen präsentiert. Zoo Lan Lee-Rötter ist eine internationale Ikebana Meisterin mit ebenfalls zahlreichen Ausstellungen in Nah und Fern. Beide sind langjährige und treue Mitglieder der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft.
Der Kunsthistoriker Dr. Dr. Grischka Petri sagte in seiner Einführung zur Vernissage der Ausstellung „Landschaften“:
„Die Beweglichkeit der Landschaft teilen die Werke Hannes Rötters mit den Ikebana-Arrangements von Zoo-Lan Lee-Rötter. Auch diese Arrangements sind Landschaften, aber sie sind auch Skulpturen und fordern das Publikum immer wieder neu dazu auf, die Position zu wechseln, sich mal näher, mal weiter weg einzustellen und mal ein Detail, mal das Ganze in den Blick zu nehmen. Darüber hinaus verändern sich die Gestecke über die Zeit der Ausstellung. Welkende Blätter fügen dem Arrangement eine neue Farbe zu, andere Stellen verblassen, und nach ein paar Tagen wird die Komposition ergänzt, aktualisiert, erneuert.
Hannes Rötter hat in seinen Ausstellungen wiederholt Einblicke in seine Werkstatt zugelassen, den Raum, in dem die Landschaften zu Farben und Linien, Fläche und Leuchtkörpern werden. Dieses Mal hat er sogar eine Staffelei mitgebracht, auf der wir verschiedene Zustände seiner markanten Formen erkennen können: ein Einblick in die Veränderlichkeit der gemalten Landschaft. Silhouette, Linie, Form und Farben, Körper und Räume warten noch darauf, bis zu einem Zustand konkretisiert zu werden, in dem das Bild „vollendet“ ist, was zweierlei Schlussfolgerungen erlaubt. Zum einen kann ein Bild „fertig“ sein, auch wenn Flächen frei bleiben. Zum anderen wirkt der Prozess beinahe bildhauerisch-skulptural. Die Idee, etwas aus eine bestehenden Material herauszuarbeiten: Landschaft, Farbe, Form, neue Ideen – und wieder verblüfft die konzeptuelle Nähe zu den Ikebana-Kompositionen, in denen freie Räume genauso dazugehören wir dichte und lockere Perspektiven, und die sich ihrerseits als natürliche Skulpturen zeigen.
So, wie die Ikebana-Landschaften Jahreszeiten und Landschaftstypen repräsentieren und sich im Ausstellungsraum gruppieren, ihn auch prägen, so sind auch die gemalten und gezeichneten Landschaften sinnhaft gehängt. Sie bilden motivische wie farbliche Schwerpunkte. Es lässt sich im übrigen feststellen, dass das Leuchten aus Hannes Rötters Arbeiten stärker geworden ist. Vielleicht ist das zeittypisch, denn wir sind es gewohnt, Bilder vor allem auf hintergrundbeleuchteten Displays zu betrachten. Diese Bilder erinnern daran, dass es auch anderswo etwas zu sehen gibt, und dass dieses Leuchten Teile unserer Seele erreicht, an die ein Bildschirm gar nicht heran kommt.
Die Ausstellung ist eine herzliche Einladung zu einer kleinen Reise, zu schauen, zu entdecken, auf angeregte Art zu zweifeln, das auch einmal Ungefähre zuzulassen als ästhetische Errungenschaft.



